Geschichte und Gründung

 

 

 

 

Luftbild von 1961
Luftbild von 1961

Geschichte der Stadt Coesfeld und Hüppler Esch

 

 

Die dörfliche Siedlung „Hüppelswick“ lag südlich des heutigen Stadtkerns von Coesfeld, die damals noch eine „Kirchsiedlung“ war. Zu dieser Zeit führte ein Kirchweg von der Dorfsiedlung Lette über Hüppelswick, dem heutigen Hüppelswicker Weg, der Meinertstraße, Cronestraße und Beduinenstraße über eine Wagenfurt der Berkel zur Kirche in die Dorfsiedlung Coesfeld. Diese Kirche ist 809 erstmals schriftlich erwähnt, da der hl. Ludgeri am Vorabend seines Todes hier eine Messe hielt. Der Verlauf der Berkel verlief noch weiter nördlich als heute und nicht auf der Höhe vom „Schlosspark“. Dank der Wagenfurt (etwa hinter dem heutigen „Cafe Central“) bekam die Kirchsiedlung Coesfeld immer mehr an Bedeutung, da sich hier die Handelswege bündelten, um die Berkel zu überqueren. Mit dem Bau der Jakobikirche um 1180 und dem Bau der Wehranlage rund um Coesfeld, die 1197 als zweiter Ort nach Münster in Westfalen Stadtrechte erhielt, wurde auch ein neuer Kirchwegweg nach Lette angelegt und der alte Kirchweg verwaiste zu einem kleinen Feldweg.

 

um 1910
um 1910

Bis ungefähr 1850 war das Huppenschwicker Esch nur Ackerland der Bürger innerhalb der Stadt gewesen. Hatte Coesfeld in Jahr 1800 ca. 2000 Einwohner so ist die Zahl im Jahr 1850 schon auf 3700 Einwohner angestiegen und im Jahre 1900 war die Zahl der 7000 Einwohner überschritten. Somit wurde der Wohnraum in der von den Promenaden eingeschlossenen Altstadt bald zu eng und man begann mit der Bebauung außerhalb des Stadtkerns. Und so wurde es notwendig die Feldwege im Huppenschwicker Esch in neue Straßen zu erschließen. Hierbei waren die Meinertstraße und die Eschstraße die ersten 2 Straßen zwischen der Laurentius-, Bahnhof- und Dülmener Straße, wobei es noch keine Straßennamen gab.

Es war die Zeit nach der Gründung des „Deutschen Reiches“ im Jahre 1871. Der Aufbau , die Zeit der Gründerjahre und Industrialisierung hatte begonnen und die Bevölkerung ist sprunghaft angewachsen. Aber erst im Jahr 1895 traten die Sozialgesetzte in Kraft und so war man gezwungen sich in der Nachbarschaft zusammen zu schließen, um im Falle der Not sich gegenseitig zu helfen.

Im Oktober 1881 wurde die Nachbarschaft „Hüppler Esch“ durch 26 Nachbarn gegründet. Zehn Jahre nach der Gründung der Nachbarschaft im Jahre 1891 stellte man fest, dass die gegenseitige Hilfe in erster Linie eine traurige Hilfe durch finanzielle Unterstützung bei Krankheiten und Begräbnissen war. Die Kindersterblichkeit war um die Jahrhundertwende besonders groß. Das 25-jährige Bestehen der Nachbarschaft wurde am 26.08.1905 groß gefeiert.

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges und dem Ende der Inflationszeit, begannen die sogenannten „goldenen Zwanziger“. Ein weiterer Bauboom war ausgebrochen und die Nachbarschaft „Hüppler Esch“ wurde zu groß und es haben sich neue Nachbarschaften gegründet.

1926 Gründung der Nachbarschaft Meinertstraße-Eschstraße

Wirtschaft Kleimann um 1926 (heute Hotel Haselhoff) Ecke Letter-/Ritterstraße
Wirtschaft Kleimann um 1926 (heute Hotel Haselhoff) Ecke Letter-/Ritterstraße

Niederschrift der Gründungsversammlung der neugegründeten MEINERTNACHBARSCHAFT: In der am 14.08.1926 im Lokal des Wirtes Kleimann, Coesfeld, Letter Straße von den Nachbarn Meinert-, Esch- und Karlstraße abgehaltenen Versammlung wurde die Gründung einer neuen Nachbarschaft, die den Namen Meinert erhält und aus den Nachbarn vorgenannten Straßen besteht, vollzogen. Die Gründung dieser neuen Nachbarschaft war deshalb eine notwendige Maßnahme weil die Nachbarschaft ESCH in der die Nachbarn des genannten Bezirkes bislang Mitglied waren mit ihren ca. 140 Familien als Mitglieder, sich als zu groß erwies und dadurch die Gefahr bestand, dass der Hauptzweck einer jeden Nachbarschaft, nämlich die Pflege des nachbarlichen Zusammenlebens, gegenseitige Hilfe und Unterstützung im Leben und im Tode durch eine gewisse Entfremdung verloren ging. Es wurden in der Versammlung nachstehende Statuten aufgestellt, beraten und von den Mitgliedern als zurecht bestehend anerkannt.

 

 

1)Zweck und Ziel der Nachbarschaft ist die gegenseitige Unterstützung bei Krankheit und Todesfälle (Unglücke) weiter ist zur Erhebung der geselligen und nachbarlichen Zusammenlebens nach Möglichkeit alle 3 Jahre nach Beschluss der Generalversammlung ein Nachbarzehren zu veranstalten.

 

2)Ehrenpflicht eines jeden Nachbarn ist es mit seinen Nachbarn in Frieden und Eintracht zu leben. Ferner soll jeder Nachbar insbesondere bei Festlichkeiten durch anständiges Betragen dazu beitragen, das Ansehen der Nachbarschaft zu heben.

......

 

 

In den folgenden 9 weiteren Stauten der Nachbarschaft wurden die Beiträge, Wahlverfahren, Neumitglieder und Ausschlüsse der Nachbarschaft festgelegt und im Laufe der Jahre immer wieder durch Änderungen und Ergänzungen fortgeschrieben.

So wurde der erste Monatsbeitrag von 75 Pfennigen und das Sterbegeld von 20 Mark festgelegt. Besteht ein Haushalt aus 2 Mitgliedern, so zahlt jedes Mitglied den vollen Monatsbeitrag.

Versammlungen finden jährlich im Januar und Juli statt und jede Abstimmung erfolgt durch Stimmzettel. Jedes Mitglied ist verpflichtet, die Wahl als Vorstandsmitglied anzunehmen, wenn keine triftigen Gründe dagegen sprechen. Zum Vorstand gehören der erste und zweite Provisor, ein Schriftführer und ein Scheffer und deren Stellvertreter. Am 02.02.1929 wurde der Vorstand um einen Kassierer sowie dessen Stellvertreter erweitert.

Bei Verstößen kann der Vorstand Mitglieder ausschließen......

 

 

Die Statuten traten am 01.09.1926 in Kraft und wurden am 01.10.1926 im Namen der von den Nachbarn zur Ausarbeitung der Statuen gewählten Kommission „Wilhelm Hölscher und Anton Küpers“ unterzeichnet.

um 1926
um 1926

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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